fabelfilm-Workshops
  • Kameraworkshop „Schattenfilm“

    Nächster Termin: Dienstag 26. Mai um 20 Uhr im Park Humboldthain.
    Bitte bring Taschenlampen und Kamera (oder Handy) mit.

  • Performance-Workshop „Wesen von fabelhafter Deutlichkeit“

    (in Planung)


Kameraworkshop Fabelfilm

Wir bauen eine fantastische Miniaturwelt und inszenieren darin mit Licht und Schatten einen kurzen Film.

mitbringen:

  • Taschenlampe
  • Kamera (oder Handy)

Ihr könnt im Workshop alles über Optik, Videotechnik und Filmsprache lernen; und ausprobieren, wie eine Gruppe spontan einen Film drehen kann.
Beitrag: Freiwillige Spende.

Jeden Dienstag um 20 Uhr im Park Humboldthain.

mitmachen:fabelfilm@yandex.com

Schattenfilmbild

→ zur Anleitung

Kameraworkshop Schattenfilm

Den Schattenfilm-Workshop inspirierten meine Erfahrungen mit Theatertechniken (Grotowski und vor allem Boal), die Idee eines Fabel-Raums, also einer abgeschlossenen temporären Zone, in der märchenhafte Gesetze gelten, und schließlich meine Erlebnisse im Kino und in diversen Theater- und Filmkollektiven. Und mein Dilemma, dass mein eigenes konkretes Werk mich oft langweilt und beschämt und ich umso höher die konkreten Ideen Anderer schätze und zusammenbringen möchte.

Die Teilnehmenden des Workshops können hoffentlich mitnehmen:

  • einen intuitiveren Zugang zu ihrer vorhandenen Technik,
  • praktische Anwendung optischer Gesetze,
  • Strategien kollektiver Dramaturgie aus dem Theater der Befreiung,
  • und die Technik des Fabelraums, der eine Kreativitätsquelle öffnet, indem er bestimmte Hemmnisse behauptend ausblendet.
Diese Inhalte können multiplikativ weitergegeben werden im Sinne einer Emanzipation aller Kulturproduzentinnen von scheinbaren Zwängen in der Kulturindustrie.

Im Park treffen wir uns. Ein Stuhl, das ist der Thron. Eine blaue Decke, darauf Suppe und Kraut. Ein Strauch hält Wolle, Scheren und Zwirn.

In die Baumgruppe rund um unsere mulchige Lichtung hängen wir Bänder und Zweige, umgrenzen den kleinen Kosmos mit einem Horizont. Rettungsfolie, gold und silber, ist Himmel und Meer. Kerzen am Boden sind die Sterne.

Wenn es dunkel geworden ist, schalten wir die Taschenlampen an. Das Chaos des Horizonts verdichtet sich zu Städten und Dörfern, Bächen und Höhlen. Unsere Hände bewegen sich, getrieben von einer Melodie, und animieren ihren Schatten zu fabelhaften Wesen.

Auf der Rinde des dicken Baums erscheinen ein Gesicht und eine Figur — das ist ein Schattenwesen. Was ist sein Charakter? Wir können den Charakter entweder mechanisch definieren: als Uhrwerk, das immer wieder neu aufgezogen werden muss; als Spiegel, der auf Andere reagiert. Oder dramatisch: als Wesen mit Herzenswunsch, Verblendung und Angst. Es braucht keine Vergangenheit und keine Zukunft, aber einen Ort und eine Tätigkeit.

Jetzt sind wir bereit für den ersten Akt. Wir führen im Schattenbild vor, was unser Schattenwesen ausmacht: die Tätigkeit, die seinem inneren Mechanismus entspricht oder seinem Wunsch oder Zwang. Und am Ende brechen wir auf (oder aus), auf der Spur einer diffusen Verheißung.

Alle haben eine Kamera mitgebracht oder ihr Smartphone, und eine Taschenlampe. So können drei bis vier Leute gemeinsam eine Aufnahme machen. Ich gehe von Gruppe zu Gruppe und helfe bei technischen oder dramaturgischen Problemen. Mein Ziel ist, dass alle ihre Geräte mit einer solchen Intuition führen, dass alle ihre Gedanken langsam in das Märchennarrativ wandern können.

An den ersten Akt schließt eine Reflexionsrunde an. Die Wesen werden kurz vorgestellt und die spontan entstandenen Strategien zur Darstellung ihrer Eigenschaften werden ausgetauscht.

Der Zweite Akt zeigt den Weg eines jeden Wesens durch den Horizont des Kosmos'. Auf diesem Ring kommt es zu Kollisionen. Wie begegnen einander die Schattenwesen? Achtlos oder liebevoll? Kommt es zu Missverständnis und Konflikt?

Reflexion des zweiten Akts: welche Konflikte sind entstanden? Jede Schattenspielerin überlegt für ihr Wesen, wie es mit dem entstandenen Konflikt umgeht: was es wahrnimmt, welche Beziehung zu dem/den Anderen entsteht, und je nach Definitionsweise des Charakters: welche Mechanismen oder Gefühle zum Tragen kommen.

Die Konflikte eröffnen den dritten Akt. Wir reinszenieren jeden einzelnen Konflikt und probieren jede Lösungsstrategie aus.

Am Ende sammeln wir die Aufnahmen und reflektieren über die im Workshop entwickelten Methoden. Wer mag, trifft sich am darauffolgenden Donnerstag zum Schnitt in der Computerwerkstatt. Der entstandene Film oder die Filme (je voraussichtl. 1—3 Minuten) werden an Alle verschickt.

Kameraworkshop Wesen von fabelhafter Deutlichkeit

Dieser Performance-Workshop beginnt erst im Juni. Du kannst dich schon anmelden über fabelfilm@yandex.com.

Wie kann die Kamera Wesen von höchster Eindringlichkeit zeigen, Wesen wie im Märchen?

Mit Masken, Kostümteilen und Enthusiasmus machen wir uns auf, bauen mitten in den Park einen neuen Raum, mitten in die Gegenwart eine andere Zeit, und für einen Augenblick treffen Wesen von märchenhafter Deutlichkeit aufeinander!

Es entsteht ein kurzer Märchenfilm. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Bitte meldet euch verbindlich an; 4-10 Leute können teilnehmen.